„Atemschutz“ abmahnen, wenn kein Medizinprodukt? Innerhalb weniger Stunden kochte pünktlich zum 1. April (sic!) ein Thema hoch – und viele fleißige Maskennäherinnen in Deutschland wurden nervös.

Kurz gesagt ging es um die Frage, ob Anwälte die Formulierung „Atemschutz“ abmahnen würden, wenn es sich um eine selbst genähte Behelfsmaske handelt. Das Wort „Schutz“ sei nämlich zertifizierten Medizinprodukten vorbehalten. n-tv.de. griff das Thema ebenso auf wie verschiedene Lokalzeitungen, nachdem eine große IT-Anwaltspraxis die kleinen Nähereien vor Abmahnanwälten gewarnt hatte.

Auch eine langjährige Lieblingskundin informierten wir darüber. Die Massschneiderei aus Essen. fertigt für ihre Kunden waschbare Mund-Nase-Masken aus einem zertfizierten Medizinstoff – eine nützliche Idee und umweltfreundlich noch dazu. Nach einer ausführlichen Schulung zur Suchmaschinen-Optimierung wollte sie nun das schöne Suchwort „Atemschutz“ nicht kampflos opfern.

Atemschutz abmahnen – oder vielleicht doch nicht?

Wir konnten mit einer veränderten Formulierung des Texts helfen – und erfuhren am nächsten Tag zum einen, dass sich die Masken bestens verkaufen. Schön!
Zum anderen erfuhren wir, dass die ganze Abmahnaktion womöglich nur ein dummer Aprilscherz war. Oder vielleicht auch nicht. Solche argumentativen Achterbahnfahrten erlebt man wohl nur dann so intensiv, wenn sich die Welt scheinbar schneller dreht als sonst …

Humor hilft, klar. Und rechtliche Verbindlichkeit ist gerade bei sensiblen Produkten wichtig. Da geht es nicht immer so fix, wie man sich das als (Klein-)Unternehmer wünschen würde. Doch das wüssten wir schon gerne: Wie kann es sein, dass für Deutschland bestimmte Atemschutzmasken von den USA „einkassiert“ werden, und zeitgleich in Deutschland viele fleißige Näherinnen auf ungeahnte Hindernisse stoßen, statt unbürokratische Hilfe zu erfahren?

In kniffligen Zeiten wünschen wir uns beides: findige Unternehmer und Verwaltungen, die flott praxisgerechte Antworten finden. Um die Kommunikation zwischen beiden Seiten kümmern wir uns gerne! Und die tollen „wie-auch-immer“-Masken, die haben wir uns natürlich auch besorgt!

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